Ein Projekt des Anno Gymnasiums Siegburg Kurse der Jahrgangsstufe 12-2010 evangelische und katholische Religion

(geleitet von Frau Cordula Engel und von der Schulpfarrerin Frau Annette Hirzel)




Totenbretter sind Holzbretter, auf denen die Toten bis zum Begräbnis aufgebahrt lagen und die nach der Beerdigung zur Erinnerung an die Verstorbenen zum Beispiel am Wegrand aufgestellt wurden.

Vorkommen der Totenbretter

Der Brauch war im 19. Jahrhundert im bayrischen und alemannischen Raum verbreitet und findet sich heute im Bayerischen Wald und im Oberpfälzer Wald wieder.
Außerdem findet man ein paar einzelne Stücke in den Landkreisen Fürstenfeld-bruck und Landsberg sowie zwischen Lech und Ammersee.

Geschichte der Totenbretter

In den Anfängen wurden die Bretter vorerst nur mit drei kleinen Kreuzen versehen. Später auch mit den bekannten Erinnerungsschriften bzw. Zeichnungen, wie z.B. die Namen und das Geburtsdatum.
Manchmal wurden die Bretter mit dem Leichnam ins Grab gelegt, doch nach und nach wurden sie als Erinnerung an den Verstorbenen aufgestellt.
Ursprünglich wurden Totenbretter waagerecht angebracht. Sie wurden als Zäune verwendet oder an Scheunen angebracht. Später dann hat man sie an Orte gestellt, an denen viele Menschen vorbeigehen und der Toten gedenken konnten. Erst später brachte man die Totenbretter auch senkrecht an.

Volksglauben

Man glaubte, dass die Seele des Verstorbenen erst dann Erlösung findet, wenn sein Totenbrett verfallen bzw. verrottet war.
Man verwendete später Weichholz für die Totenbretter, um die Verwitterung und somit die Zeit im Fegefeuer möglichst zu verkürzen.

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte.
Er führet mich
auf rechter Straße
um seines Namens Willen.

Und ob ich schon wanderte
im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück,
denn du bist bei mir.

Das Totenbrett ist eine Erinnerung an die Berühmtheit Marilyn Monroe.
Sie faszinierte die Menschheit mit ihrem Charakter und ihrer Lebensart.

Der Spruch

„Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen“, ist einer ihrer bekanntesten über das harte Leben als Star.

Da sie eine nennenswerte Persönlichkeit war, haben wir ihr ein Totenbrett gewidmet. Außerdem haben wir uns mit Marilyn Monroe auch Gedanken über ihre Vor-bildfunktion gemacht. Trotz Kleidergröße 40 galt sie damals und auch noch heute als Schönheitsideal. Zum Vergleich: Heute ist die „Dünnste“ auch die Schönste.

Aber:

  • Was ist Schönheit überhaupt?
  • Hat Schönheit nur etwas mit Aussehen zu tun?
  • Hat der Charakter denn keine Bedeutung?
  • Was macht das Leben eines Menschen wertvoll?
  • Ist das heutige Schönheitsideal überhaupt das richtige?
  • Finden Sie nicht auch, dass man das Schönheitsideal von damals wieder zurückholen sollte?

(von Laura, Judith, Alina, Leonie)


Unser Totenbrett zeigt einen Grabstein und darunter eine farbenfrohe "Landschaft".

Auf dem Grabstein selbst wurde R.I.P. (lat.: requiescat in pace, engl.: rest in peace) eingezeichnet.

Die Zahl 777, die in der christlichen Zahlenmystik die gottgewollte Ordnung, Fülle und Vollendung symbolisiert, steht als Symbol für Gott, die Zahl 888 als Symbol für Jesus, der am 8. Tag nach seiner Geburt "Jesus" genannt wurde und der nach seiner Kreuzigung am 8. Tag der Woche auferstanden ist. Die Spirale auf dem Grabstein steht für Unendlichkeit.

Die farbenfrohe "Landschaft" unterhalb des Grabsteins ist mehrfach zu deuten.

Der Weg am unteren Abschnitt ist als Lebensweg zu verstehen, der nicht endet.

Er fängt in einer grünen Wiese an, da Grün für die Hoffnung steht, und verläuft über das blaue Meer. Die Farbe Blau ist ebenfalls ein Symbol: für das Fließende, für Ruhe, ebenso für das Leben. Schaut man weiter hinauf, geht es vom Blauen ins Violette über und vom Violetten ins Gelbe. Gelb steht hierbei für die Sonne und das Glück.


(ohne Beschreibung)


Herz
Das Gewässer spiegelt den Fluss des Lebens wider. Die Sonne und der Regenbogen ver-deutlichen die sonnigen Seiten des Lebens.
Die Taube symbolisiert den Frieden.

Kreuz
Es steht für den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens, aber auch für die Auferstehung.

Spruch
Soll die Wichtigkeit der Liebe im Leben signa-lisieren. Sie macht das Leben lebenswert.

(von Marc, Jacqueline, Christina)


„Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens!“ (Friedrich Nietzsche)

Die Gruppe wählte sich dieses Zitat aus. Passend zu dem Zitat von Friedrich Nietzsche visualisierte sie die Motive ihres Totenbrettes.

Der „herabstürzende Bach des Lebens“ wurde als Gebirgsquelle dargestellt. Auch der Regenbogen, welcher die Hoffnung widerspiegelt, fand auf dem Totenbrett seinen Platz.

(von Tabea, Johanna, Andreas)


(ohne Beschreibung)


Der See vertritt die Natur und steht für Reinheit. Des Weiteren spiegelt er den Himmel wieder, in den die Seele des Verstorbenen aufsteigen soll.

Ein solches Bild soll zum Nachdenken animieren, beruhigen und trösten, da die Vorstellung, dass nun der Verstorbene im Himmel ruht, tröstet.


Der Weg ins Ungewisse

Beim ersten Anblick des Seelenbrettes könnte man wegen der auch als Trauerfarbe benutzten schwarzen Farbe darauf schließen, dass das Seelenbrett einzig und allein ein Ausdruck der Trauer ist.
Betrachtet man das Brett jedoch weiter, fallen sofort einige markante Details in das Auge. Die helle Treppe, die zu der leuchtenden offenen Tür führt und die Über-schrift „Der Weg ins Ungewisse“. Die Kombination aus diesen Elementen und der damit verbundene kon-trastreiche Gesamteindruck lassen viele Interpreta-tionsmöglichkeiten zu.
Die Idee der Gestalter war es, nicht nur das Leben an sich, sondern auch das, was danach kommt, zu verei-nen: Den Weg ins Ungewisse.

Fragen, über die sich schon viele weltbekannte Philo-sophen Gedanken machten, tauchen in diesem See-lenbrett auf:

  • Was kommt nach dem Tod?
  • Wofür lohnt es sich zu leben, wenn man nach dem Sterben anscheinend doch alles wieder abgeben muss?
  • Wohin führt uns das Leben?

Auch hier ist wieder eine Fülle an Interpretationen und Meinungen möglich und richtig. So könnte man die Treppen als Weg des Lebens und die Tür beispielswei-se als Ziel, oder aber auch Erfüllung sehen.

(von Carolin, Johanna, Albina, Maike, Anneka)


Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein erster Schritt in ein wahres, befreites Leben

Als wir das Seelenbrett gestaltet haben, haben wir uns Gedanken über die letzten Momente vor dem Tod gemacht.
Wir haben uns vorgestellt, dass man das Leben noch einmal Revue passieren lässt und so alles nochmal geistig vor dem Auge hat.

Die verschiedenen Fußstapfen sollen den Weg des Lebens darstellen. Die Schritte auf dem ockerfarbenen Hintergrund sollen positive, warme Abschnitte des Lebens repräsentieren, wie Spuren im Sand. Die auf dem weißen Hintergrund stellendie tristen, kalten Lebensabschnitte dar, wie Spuren im Schnee.
Der oberste Teil des Brettes symbolisiert den Aufgang in den Himmel, welcher von harmonischer Engelsmusik begleitet wird. Der ganze Teil des Aufstiegs ist sehr feierlich und fröhlich dargestellt, da es unserer Meinung nach keinen Grund gibt zu trauern, wenn man in Gottes Reich hinaufsteigt.

(von Jonas, Philipp, Alexander, Jan)


(ohne Beschreibung)


Sofie Maier

Dieses Totenbrett steht für Sofie Maier.
Sofie Maier wurde im Alter von 5 Jahren beim Spielen im Wald entführt.
Ihre Leiche wurde erst 3 Wochen später gefunden.

Bevor Sofie verstorben ist, hatte sie ein schönes und fröhliches Leben.
Sie sollte im Sommer in die Schule kommen und hatte sich schon sehr darauf gefreut.
In ihrer Freizeit malte Sofie gerne und bunt, was wir mit diesem Totenbrett zeigen wollen:

Ihr Kopf soll auf der Sonne liegen, da die Sonne die Fröhlichkeit aus Sofies Leben widerspiegelt. Durch die vielen bunten Farben, die bei den Fischen, Blu-men und bei dem Regenbogen verwendet wurden, wird die Freude von Sofie an ihrem Leben gezeigt. Die fünf Schmetterlinge stehen für die fünf wunder-vollen und tollen Jahre in Sofies Leben.

Der Spruch: „Wer einen Fluss überquert, der muss eine Seite verlassen“, bedeutet, dass das Leben nach dem Tod noch weiter geht.
Wir hoffen für Sofie, dass auch das Leben für sie schön wird!

(von Catherine, Sonja, Sarah-Marie)


Ein Windhauch löst das Blatt vom Ast und wiegt es sanft der Erde zu.

Ein Windhauch löst den Erdengast vom Leben in die große Ruh.



Der Puls wird schwächer, die Augenlider schwer und der Atem flach. Was vorher noch schien wie ein behäbig grauer Sonntagnachmittag ist jetzt Nacht mit Mondfinsternis. Kein Heben und Senken des Brustkorbs mehr im Takt des Rau-schens der Lkw-Kolonnen der nahe gelegenen Schnell-straße.
Es ist vorbei. Für uns bedeutet das Ende jedoch der An-fang. Anfang der Trauer. Anfang der Fragen. Anfang: Neustart.
Doch was empfindet er? Empfindet er überhaupt etwas? Geht er jetzt durch dieses „Tor“ mit dem Licht am Ende des Tunnels? Man braucht kein besonders kluger Kopf zu sein, um schnell festzustellen, dass wir nichts wissen.

  • Aber ist das nicht sogar besser?
  • Müssen wir immer alles wissen?
  • Sollten wir nicht einfach Leere leer sein lassen?

Gehen wir noch ein bisschen weiter. Wir sind alle unwis-send, leer, allein.

... DANN IST DAS NICHT NUR MEIN BRETT ...

Dann ist das auch nicht nur irgendein belangloses Ausstel-lungsstück in irgendeinem unwichtigen Sammelsurium von alten, bunt angepinselten Brettern.

NEIN! DAS HIER IST DEIN TOTENBRETT!

(von Sebastian, Tim)



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